Fortpflanzung
Auch wenn man es nicht möchte, sobald man ein Männchen und ein Weibchen im Becken hat, ist es unvermeidlich sich mit der Fortpflanzung auseinander zu setzen.
Wenn du gerade ein frisches Gelege im Becken entdeckt hast, und nicht weißt was du machen kannst, klicke auf den folgenden Button und du kommst direkt zu den Maßnahmen:
Der Anfang:
Den Anfang macht meistens das Männchen, indem es Pheromone ausströmt und signalisiert, dass es sich paaren möchte. Doch auch die Weibchen verströmen Pheromone, wenn sie paarungsreif sind. Das “riechen” dieser, kann man beim Männchen sogar beobachten. Es hat ein Riechorgan im Maul, welches sich Jacobson-Organ nennt. Der Prozess sieht aus, als würde das Männchen mit offenem Mund schlucken.
Wenn diese Gegebenheiten stimmen, legt das Männchen eine Spermatophore ab. Diese sind geleeartig und kegelförmig und durchsichtig, somit schwer zu erkennen. Darauf sitzt eine weiße Spermakappe.
Daraufhin gibt es eine Art Balztanz. Von außen sieht es eher wie ein aggressives rumgeschubse aus. Das Männchen versucht das Weibchen mit ruckartigen Bewegungen zu umtänzeln und schiebt es förmlich von unten durch das Aquarium. Oftmals passiert das Ablegen der Spermatophore und der Balztanz nachts, sodass man oft nichts davon mitbekommt. Wenn eure Lotl aber am Tag genauso aktiv sind wie meine, werdet ihr bestimmt was mitbekommen. Alles scheint auf einmal total unruhig zu sein.
Die Befruchtung:
Mithilfe des Balztanzes, versucht das Männchen das Weibchen zur Spermatophore zu schieben, bis die Kloake des Weibchen direkt darüber ist. Mit den Hinterbeinen nimmt das Weibchen die Spermatophore auf. Die Befruchtung erfolgt innerlich.
Das Laichen:
Nach 12-24h ist es soweit. Das Weibchen beginnt, sich auf Pflanzen oder höhergelegene Orte im Aquarium zu bugsieren. Dort hält sie Ihre Hinterbeine an die Kloake und “klebt” die Eier an Pflanzen, Steine, Schläuche etc. Dabei sind die Eier mit einer sehr klebrigen gallertartigen Masse umgeben, wodurch die Eier an Ort und Stelle bleiben und sie schützt. Dieses Gelee ist auch oft die erste Nahrung die die geschlüpften Larven zu sich nehmen, da sie sehr proteinreich ist. Innerhalb von 24-48h legt sie so 100-300 Eier. Die Kloake ist dann auch geschwollen.
Oreo, gerade beim Eier legen.
Das Schlüpfen:
Je nach Temperatur, brauchen die Eier etwa 10 bis 18 Tage um zu schlüpfen. Hier kannst du im Ei sogar mit bloßem Auge erkennen, wenn sich Wirbelsäule, Organe und Herzschlag ausbilden. Die genaue Embryonalentwicklung werde ich in einem anderen Beitrag aufgreifen. Die Larven schlüpfen vollständig aquatisch und sind sofort selbstständig unterwegs. Wenn du allerdings welche behalten möchtest, so solltest du die Eier vorher aus dem Hauptbecken entfernen und das erste Gelege immer vollständig entsorgen.
Axolotl sind Kannibalen und fressen ihre eigene Brut. Sobald sie einmal auf den Geschmack gekommen sind, wird das Gelege oft vollständig verputzt. Da die Eier sehr nährstoffreich sind, musst du währenddessen nichts füttern und auch eine Weile danach etwas weniger füttern.
Eier - und nun?
Du lässt die Eier im Becken und lässt die Lotl ihre Arbeit machen. Oft wird das Gelege ganz aufgefuttert. In dieser Zeit musst und solltest du nichts füttern. Auch wenn später Larven schlüpfen sollten, so haben diese meist keine Chance gegen adulte Tiere.
Du kannst die Eier mit einer robusten, großen Pipette absaugen, einfrieren und dann entsorgen.
Du kannst auch die Gegenstände und/oder Pflanzen einfrieren, an denen die Eier haften und auch dann entsorgen.
Spüle niemals uneingefrorene Eier in der Toilette herunter und schmeiße sie auch nicht einfach so weg. Das Gelee sorgt dafür, dass die Eier nicht austrocknen, auch im Mülleimer könnten sie schlüpfen. Vorher immer min. 24h einfrieren!
Erstellt von Lea Rücker, vor Weitergabe bitte fragen :)